Die Null muss stehen! So die Meinung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu den Leitzinsen. Für die starke deutsche Volkswirtschaft bedeutet das nichts anderes, als dass die Zinsen weiterhin viel zu niedrig sind und das Inflationsrisiko steigt. Banken, die überschüssiges Kapital bei der Notenbank parken, müssen einen Strafzins in Höhe von 0,4 Prozent pro Jahr bezahlen. Gebührensenkungen sollten Kunden also nicht erwarten.

Wie sieht die Bilanz unserer Notenbank aus?

Die Bilanzsumme ist deutlich gewachsen. Der wesentliche Treiber ist in rot zu erkennen. Dieser bildet die Bilanzposition ab, die durch die Ankaufprogramme entstanden ist.

Was ist mit der Inflation?

Die Inflationsrate in der Eurozone liegt bei 1,1 Prozent. Das ist deutlich unter der Zielgröße von nahe 2 Prozent. Zudem besteht die Befürchtung, dass der jüngste Inflationsanstieg aus Basiseffekten resultiert, die sich aus den gestiegenen Energiepreisen ergeben haben. Der nachhaltige Einfluss auf die Inflationsrate ist zumindest fraglich. Aus dieser (!) Perspektive ist es nachvollziehbar, dass im EZB-Rat noch nicht einmal über einen Ausstieg aus der unkonventionellen Geldpolitik diskutiert wird.

Für Deutschland erscheint es daher nicht unwahrscheinlich, dass die Inflationsrate in der Zukunft über die Zielgröße der Notenbank steigt. Gleichzeitig könnte das Inflationsziel in anderen Ländern trotzdem weiterhin verfehlt werden. Da die Notenbank Rücksicht auf die schwächeren Länder nehmen wird, ist eine auseinanderlaufende Entwicklung zu erwarten. Eine aktuelle Bestandsaufnahme zeigt die Divergenz.

Es scheint durchaus realistisch zu sein, dass die stark gestiegenen Immobilienpreise diese Entwicklung bereits vorweg genommen haben. Eine sachliche betriebswirtschaftliche Analyse vor dem Erwerb einer Kapitalanlageimmobilie ist dringend anzuraten.

Man kann es drehen und wenden wir man möchte... Nullzins ohne Inflation ist einfacher zu ertragen, als Nullzins bei steigender Inflation. Der Handlungsdruck auf Anleger nimmt also zu. Dementsprechend steigt das Risiko finanzieller Fehlentscheidungen. Eine professionelle Vermögensstrukturanalyse und die wissenschaftlich fundierte Ermittlung der eigenen finanziellen Risikobereitschaft sind wirksame Instrumente, um Fehlentscheidungen zu verhindern. Gerne stellen wir Ihnen unseren erprobten Beratungsprozess in einer persönlichen Onlinekonferenz vor.

Die Wirtschaft hat positiv überrascht

Ein Vergleich der Erwartungen mit den gemeldeten Daten zeigt es deutlich: Die Wirtschaft hat positiv überrascht!

Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass große Herausforderungen vor uns liegen. Ironischerweise könnten das politische Störfeuer und die daraus resultierende Verunsicherung dazu führen, dass die Notenbanken mehr tun müssen, als ihnen lieb ist. Das wiederum würde die Vermögenspreise von Sachwerten, natürlich unter Schwankungen, steigen lassen.

Gelassenheit sinnvoll nutzen

Aktuell ist, zumindest in Teilen, eine gewisse Gelassenheit am Kapitalmarkt zu erkennen. Ein Indikator ist die aus Terminmarktpreisen abgeleitete erwartete Schwankungsbreite. Sowohl für den US-Aktienmarkt (dargestellt durch den VIX), als auch Deutschland (VDAX), ist diese auf einem sehr niedrigen Niveau.

Anleger, die ihr Depot gegen starke Kursverluste absichern möchten, zahlen aktuell eine geringe Prämie. Selbstverständlich ist zwingend eine individuelle Betrachtung erforderlich, da hier eine Vielzahl von Entscheidungsfaktoren zu berücksichtigen ist. Eine Aussage ist aber definitiv gültig: Jetzt ist ein guter Zeitpunkt eine solche Betrachtung vorzunehmen.

Ausführlicher Videokommentar zu den Kapitalmärkten

In der Aufzeichnung des YPOS Kapitalmarkt-Dialog finden Sie eine Vielzahl von aktuellen Themen. Die Agenda und das Video finden Sie hier:

Videokonserve Kapitalmarkt-Dialog Dezember 2016

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"